Africa for Beginners wird Namibia auch genannt und ist somit genau das Richtige für uns.
Zugegeben Afrika bzw. Namibia stand nie auf meiner Reise Agenda, doch die Vorkommnisse in Mexiko machten eine geplante Reise dorthin unmöglich. Meine Reisepartner sagten ab, oder wollten sich nach anderen Zielen umschauen.
So stand plötzlich Namibia im Raum, und nach einigen Stunden im Internet haben wir dann beschlossen
- Wir fliegen ins südliche Afrika -
Flüge, Mietwagen und Hotels in Mexico wurden alle gecancelt und für Namibia gebucht. Es konnte also losgehen - doch dann wurde es Januar und auf einmal stand auch Namibia auf der Kippe. Es war wirklich, wie verhext ! Da unser Flug über Addis Abeba in Äthiopien geht und sich dort gerade ein Krieg entwickelt war uns schon hier nicht ganz klar, ob der Flug überhaupt möglich ist, und als dann auch noch Südafrika die Omikron Variante meldete und das ganze südliche Afrika plötzlich Virusvariantengebiet wurde, sahen wir uns schon im Nürnberger Zoo um dort Giraffen und Löwen zu beobachten.
Doch zum Glück haben wir nicht wie viele die Flüge und Hotels storniert - sondern gingen auf Risiko, was sich dann als die absolut richtige Entscheidung herausstellte. Vor der Reise mussten noch die Coronaauflagen für die Einreise in Namibia erledigt werden. Dazu gehörte ein Covid Test bei einem zertifizierten Labor von Trusted Travel Africa und viele Formulare und eine vorab ausgefüllte Reiseroute mit den vor gebuchten Unterkünften.
Das Ganze war zwar ein ganz schöner Aufwand, aber zu bewältigen - davor sollte man sich nicht abschrecken lassen.
Namibia wir kommen !
Unser Flug nach Windhoek über Addis Abeba ging erst am späten Abend, so konnten wir gemütlich mit dem eigenen Fahrzeug anreisen. Die leeren Gänge und der fast leere Flughafen gab uns schon einen Vorgeschmack auf das, was uns noch auf unserer gesamten Reise begleiten wird.
Der Check-in war schnell erledigt und das Flugzeug nur zu ca 60 % mit Passagieren besetzt
Nach dem Start wurde das Abendessen serviert, den Film habe ich nur noch bis zu Hälfte geschafft. Als ich aufwachte brach der Tag heran und die 7,5 Stunden Flug nach Äthiopien waren geschafft.
Nach 2 Stunden auf dem Bole International Airport ging es für uns weiter nach Windhoek. Einmal quer über Afrika vom Nord-Osten bis in den Südwesten. Ich hatte mir extra einen Fensterplatz genommen. Das Wetter machte zum Glück mit und ich konnte durch das leider schon sehr blinde und zerkratzte Flugzeugfenster einige Bilder von den großen Seen Afrikas machen. Angefangen hat es mit dem Abaja See, mit der Insel Hano - über das Hochland Äthiopiens zur Wiege der Menschheit, dem Tarkuna See ( Rudolfsee )
Danach folgte der größte See Afrikas – der riesige Victoriasee an seinen Ufern leben mehr als 30 Millionen Menschen, auch die Größe von der Fläche Bayerns zeigt wie riesig dieser See ist.
Danach folgte mein persönliches Highlight des Fluges der Tanganjika See! Und nach weiteren 3 Stunden erreichten wir dann die Kalahari und Namibia war erreicht.
In Windhuk angekommen ging es raus aus dem Flugzeug und man musste selbst über das Rollfeld zum Flughafengebäude laufen. Gangways oder Busse gibt es hier nicht. Der Flughafen ist ziemlich klein und verschlafen.
Durch Pass und Zollkontrolle ging es relativ fix, und auch auf unsere Koffer mussten wir nicht lange warten. Für unsere vielen vor der Reise ausgefüllten Papiere und Bestätigungen, ohne die eine Einreise angeblich nicht möglich waren - interessierte sich niemand.
Geldautomat und Geschäft der MTC (Telefongesellschaft Namibia) war schnell erledigt. Die nette Verkäuferin wechselte meine SIM-Karte und buchte mir genügend Guthaben vor 14 Tagen Internet auf die Karte - auch hier ein SUPER Service.
Der Flug von Äthiopien nach Namibia war überraschend, fast völlig ausgebucht. Der Grund war, dass 70 % der Passagiere Jugendliche der Jugend, Nationalteams der Schwimmer und Hockeyspieler waren, die von einer Meisterschaft zurückflogen und am Flughafen groß empfangen wurden. | |
Die Übernahme des Mietwagens war auch schnell erledigt, Europcar kann ich absolut empfehlen, alles lief absolut reibungslos ab.
Vom Schalter im Flughafengebäude ging es einfach mit dem Gepäcktrolley über die Flughafenstraße und schon war man bei den Parkplätzen der internationalen Mietstationen. Windhuk Hosea Kutako Airport – ein Flughafen der kurzen Wege!
Nach einem kurzen Halt bei der Tankstelle am Flughafen, um Getränke zu kaufen, machten wir uns auf den 45 KM langen Weg nach Windhuk zu unserer Unterkunft. Die Neugierde auf Afrika war einfach zu groß, und wir haben bei erster Möglichkeit die gut ausgebaute Schnellstraße verlassen, machten einen kurzen Abstecher in die Kalahari - Afrika Luft schnuppern und Staub fressen!
Die Fotoausrüstung wurde zusammen gebaut, und losging die Safari, ca. 1,5 Stunden nach unserer Landung am Flughafen …
Unseren ersten Halt auf dem Weg zu Unterkunft machten wir am Avis Damm am Ortsrand von Windhoek. Der 1933 erbaute Damm liegt am östlichen Rand des Stadtteils Avis. Der Damm und die nahen Eros Berge sind ein beliebtes Naherholungsgebiet, viele Leute gehen hier mit ihren Hunden Gassi aber es ist auch ein Eldorado für Tierbeobachtungen ( besonders Vögel ) Wir machten hier nur ca. 30 min. Pause und ich hatte die Möglichkeit einige Bilder auf meinen kurzen Spaziergang zu machen.
Es wurde langsam Zeit, und wir machten uns auf unseren Weg durch die Stadt zur Arebbusch Travel Lodge.
Wir haben hier für die erste Nacht in Namibia ein kleines Ferienhäuschen gebucht.
Nach fast 24 Stunden auf den Beinen habe ich so schnell wie möglich meine Koffer aus dem Auto geholt und mich erstmal ins Bett gelegt. Das stellte sich später als Fehler heraus denn wir wachten zu spät auf und die meisten Restaurants in der Umgebung waren schon zu. Uns blieb praktisch nichts anderes übrig als zur nächsten Tankstelle zu fahren. Zum Glück hatte die einen Mini Spar Markt und wir konnten uns in dem kleinen Imbiss einige Pasteten kaufen.
Zurück auf unserer Veranda haben wir uns dann noch ein paar Bierchen gegönnt.
Die Beleuchtung auf der Terrasse zog Unmengen von Insekten an, wie wir sie in Europa noch nie gesehen haben, selbst mein Travelbuddy der mit Insekten so wie ich rein gar nichts zu tun hat, hatte seine wahre Freude am Finden neuer und skurriler Arten.
Das ganze sollte sich bei unserer Reise fast jeden Abend fortsetzen, Das waren jeweils super spannende Abende.
Familie Harpagophoridae
Am nächsten Morgen ging es dann endlich los - Der Roadtrip durch Namibia konnte beginnen.
unser heutiges Ziel wahr neben der Etosha Pfanne wohl das Touristen Ziel Nr. 2 in Namibia Sossusvlei in der Namib Wüste.
Das Auto war aufgetankt und die Koffer gepackt. Die ersten 375 KM Straße oder Pad wie es in Namibia heißt liegen vor uns. jedoch mussten wir zuvor noch in den Sparmarkt in der Maerua Mall gehen und für uns Selbstversorger Proviant einkaufen.
Hier machten wir dann das erste Mal Bekanntschaft mit der Namibianischen Vergangenheit " Deutsch Süd West " Der Supermarkt könnte in ebenso in Kiel oder Rosenheim stehen, niemanden würde es auf den ersten Blick auffallen. Es gab alles vom Nürnberger Glühwein bis zur Pfälzer Leberwurst. Die Bedienungen an der Wurst und Bäckertheken sprachen Deutsch in Muttersprache und das Angebot war schier grenzenlos. Ich hatte schon viel über Namibia vor der Reise gelesen, aber wenn man dann dort steht kommt man aus dem Staunen nicht mehr raus.
Über eine Stunde brauchten wir bis wir unsere Sachen zusammen hatten und die Kühlboxen im Fortuner verstaut waren.
Nun konnte es los gehen auf Pad !
Bis Rehobooth sind wir auf der B1 die von Windhoek runter bis nach Kapstadt in Süd Afrika geht schnell und bequem voran gekommen. Dann ging es weiter in Richtung Klein Aub nach Westen zu den Naukluft Bergen. Ab hier ging es dann für die nächsten Tage auf Gravel Roads weiter, diese Schotterpisten machen gut 90 % des Straßennetzes in Namibia aus.
Das Straßen System in Namibia ist einfach zu verstehen : A-Straßen sind Autobahnen mit mindestens zwei Fahrspuren pro Richtung und asphaltiert. B-Straßen sind Nationalstraßen, mindestens zweispurig und asphaltiert. |
Die Königswitwe (Vidua regia) Männchen im Prachtkleid / Brutzeit
Ist wie alle Witwenvögel ein obligater Brutschmarotzer, die ihren Nachwuchs von Wirtseltern groß ziehen lässt.
Unser erster Stopp war bei Conny dem Barista Namibias, bei dem es laut vielen Meinungen und Berichten den wohl besten Café Namibias geben soll.
Da fährt man Stundenlang über staubige Pisten und plötzlich erscheint wie aus dem Nichts ein Schild an der Straße Connys Café
Hier auf dem Gebiet einer ehemaligen Kupfermiene liegt das Farm und das kleine Café-Restaurant von Conny. hier fühlt man sich zurück versetzt zu den Basics . Hier wird mit Sonnenenergie gekocht und die langsame und schonende Zubereitung des Cafés kommt dem Geschmack sehr zu gute. nie würde man es für möglich halten das es in dieser Einöde eine solche Auswahl an Café gibt, der in der Tat absolut köstlich ist. Hier kann man noch wunderbare Gespräche führen mit den Inhabern die einem viel zu erzählen haben. ein wirklich Lohnenswerter Besuch.
Leider mussten wir uns wieder auf den Weg machen, wir hätten uns noch Stundenlang weiter unterhalten können. Doch leider hatten wir noch eine ganz schön lange Strecke zu fahren.
Unsere Unterkunft für die nächsten beiden Nächte. Die Desert Lodge in Sesriem - Kleine Bungalows in der Wüste mit einer Außenküche und einem Grillplatz
Einen Tag auf Tour und schon hatten wir einen platten Reifen. Wir hatten jedoch noch Glück im Unglück und ein Reifenwechsel blieb uns erspart, da die nächste Werkstatt nur 3 KM weit weg war und ich zu Vorsorge in Deutschland eine Akku-Luftpumpe gekauft habe. Sie war bei der Hitze jeden Cent wert so konnten wir am nächsten Morgen den Reifen wieder auf 1,8 Bar aufblasen und fuhren zur Tankstelle mit Werkstatt ohne uns die Hände schmutzig zu machen. Das Gerät lässt sich über USB aufladen und ist somit auch unter der Fahrt immer verfügbar.
In Namibia habe ich die schönsten Sonnenuntergänge meines Lebens gesehen
Das Lichtspiel lässt sich nur begrenzt auf den Fotos festhalten
Am nächsten Morgen machten wir uns früh auf - zuerst wurde ein neuer Reifen montiert an der Tankstelle und dann besorgten wir uns die Genehmigungen für die Dünen und dem Naukluft National Park. Das alles gibt es im Büro der Sesriem Camp Site NWR. Sobald die Formalitäten erledigt sind, kann man zum Gate vorfahren und wird in den Park hinein gelassen.
Die ersten Kilometer sind noch asphaltiert
Der letzte Streckenabschnitt ab Sossusvlei ist nur für 4×4 Fahrzeuge zugelassen ( Tief Sand )
Kalahari-Baumskink (Trachylepis spilogaster)
Wir waren die einzigen Touristen weit und breit und hatten diese atemberaubende Landschaft für uns ganz alleine. Was für ein Erlebnis diese stille und diese Landschaft dazu werden uns noch lange in Erinnerung bleiben.
Fotos von unserer Tour zum Sossusvlei
Immer wieder sahen wir mittelgroße schwarzweiße Vögel am Horizont fliegen oder am Boden sitzen.
Hier handelte es sich um Schildraben (Corvus albus)
der Schildrabe ist der in Afrika am weitesten verbreitete Rabenvogel. Seinen deutschen sowie seinen wissenschaftlichen Namen verdankt er der Schild-förmigen weißen Brust- und Halspartie.
Am Nachmittag machten wir uns auf den Weg zurück zu unserer Unterkunft. Den Sesriem Canyon haben wir auch noch einen kurzen Besuch abgestattet - Danach ging es zu abkühlen in den Pool
Es folgte wieder ein Sonnenuntergang der Luxusklasse und wie schon am Vorabend grillten wir wieder Bratwürste und Steaks.
Die Nacht war Sternenklar und unter dem Stern des Südens und der Milchstraße machten wir uns auf Insekten Fotosafari
Hierzu mussten wir auch gar nicht viel laufen, den sie sind zu hunderten auf unsere Terrasse geflogen
Als ganz besonderes Gadget habe ich immer eine Wildtierkamera auf Reisen dabei - Diese Nacht ging uns ein hungriger Schabrackenschakal und eine scheue Falbkatze in die vorbereitete Fotofalle
Nach einer kurzen Nacht machten wir uns auf den langen Weg an die Atlantikküste. Unser heutiges Ziel ist Swakopmund.
Unser erster Halt war in Solitaire wo wir erstmal Frühstückten und den angeblich besten Apfelkuchen Namibias probierten. Der Apfelkuchen war wirklich wunderbar saftig und noch warm als er serviert wurde dazu noch einen Cappuccino
Erinnert irgendwie an Arizona
Solitaire ist eine kleine Ansiedlung in mitten der Wüste jedoch Verkehrsgünstig an der Kreuzung der Hauptstraßen C14 Walvis Bay–Bethanien und der C24 Rehoboth–Sossusvlei |
Nach einer kräftigen Stärkung ging es weiter zum Wendekreis des Steinbocks - Tropic of Capricorn - Am 21. Dezember erreicht die Sonne am südlichen Wendekreis am Mittag den Zenit und somit den höchst möglichen Punkt des Himmels
Die Mittagspause verbrachten wir auf dem von Wüste umgebenen Vogelfederberg
Nach einer weiteren 50 Kilometer Autofahrt erreichten wir am späten Nachmittag die Walvisbay / Walfischbucht
Kapenten
Hier ist ein sehr guter Platz um Vögel zu beobachten. An der Flamingo Lagune und bei den Salzfeldern haben wir jeweils einige Aufnahmen machen können
Jetzt wurde es aber langsam Zeit um an unser Etappenziel des heutigen Tages zu kommen
- Swakopmund -
Heute hatte ich Geburtstag und das musste natürlich anständig gefeiert werden. So machten wir uns auf in das Altstadtrestaurant.
Es stellte sich als sehr gute Wahl heraus wir hatten neben einem guten Bier und einem perfekten Essen auch nette Gespräche an der Bar.
Leider war auch diese Nacht sehr kurz. Der Wecker klingelte schon um 6 denn heute geht es in die Wüste.
Mein Geburtstagsgeschenk war nämlich eine Wüstentour im Dorob Nationalpark
Wüstentour mit Living Desert Adventures
- THE LITTLE BIG FIVE TOUR -
Wir starteten in die Namib Wüste beim Gate beim Desert Adventure Center wo man mit Kamelen in die Wüste reiten kann
Ab hier wurde auch der Reifendruck abgelassen und es ging quer durch die Wüste. Unser Guide war ein absoluter Profi und kannte sich in der Wüste super gut aus. Er zeigte uns jede Menge Tiere und erklärte uns die Namibwüste, die nicht nur die älteste Wüste der Erde ist sondern auch sehr speziell - Ein ganz besonderer Lebensraum der nur dank des täglichen Nebels existieren kann.
Wüstenchamäleon (Chamaeleo namaquensis)
Gehörnte Puffotter (Bitis caudalis)
Keilschnauzen Düneneidechse ( Meroles cuneirotris )
Oranjeschmätzer (Emarginata tractrac)
Zwergpuffotter ( Bitis peringueyi )
Typhlacontias brevipes - ist keine Schlange ! Sondern eine Skinkart , die in der Namib-Wüste endemisch ist. Der Skink gräbt sich an der Oberfläche durch den weichem Dünensand, es sieht aus als würde er durch den losen Sand "schwimmen". Die Tiere sind nachts und in der Dämmerung aktiv, zur ihrer Nahrung gehören kleine Insekten wie Ameisen, Termiten, Ameisenlöwen und Käfer
Einer darf natürlich nicht fehlen ! Der heimliche Star der Namibwüste
Der Namibgecko (Pachydactylus rangei),
Oder auch Schwimmfußgecko genannt, er ist endemisch in der Namibwüste von der Küste des südlichen Atlantik bis etwa 130 km landeinwärts vor.
Am Abend haben wir uns im Ocean Basket voll gefuttert. Klasse Fisch und Sushi zu günstigen Preisen
Am nächsten Morgen machten wir uns zeitig auf den Weg zu Landspitze Cape Cross zum Robben gucken, doch zuvor wollte ich mir in der Swakopmunder Buchhandlung noch das neue Namibia Schlangen Buch von Francois Theart & Christo Buys kaufen. Das ist in Europa ( noch ) nicht erhältlich und das wohl beste Buch über die Schlangen Namibias.
Bei der Siedlung Wlotzkasbaken legten wir eine kurze Pause ein. Hier gibt es in der Nähe ein Gebiet in der Wüste wo viele Schwarze Steine in einem großen Geröllfeld herumliegen.
Dieses Gebiet ist für Gecko Freunde überaus interessant, da es hier eine endemische Art gibt. Das heißt dieser kleine Schwarze Gecko lebt nur hier in diesem Gebiet. Pachydactylus maraisi — SCHLEICHER 2020. Wir fanden auch Geckos der Gattung Rhoptropus.
ein Stück weiter hinter Henties Bay fanden wir ebenso Geckos (Rhoptropus afer?) in der Wüste
Das Kreuzkap ist eine Landspitze im Südatlantik an der Küste Namibias und liegt an der Küstenstraße C34 etwa 70 Kilometer nördlich von Henties Bay. Wir besuchen das Naturreservat „Robbenreservat Kreuzkap“
Südafrikanische Seebären (Arctocephalus pusillus) am Kreuz Kap in Namibia. Sie bilden hier eine Kolonie von bis zu 250.000 Tieren
Das Robbenreservat am Cape Cross liegt an einem einsamen Küstenabschnitt nördlich von Swakopmund. Der Anblick ist wirklich gigantisch. Egal wohin wir schauen, der Strand ist überfüllt mit Robben. Selbst der überdachte Picknickbereich ist von Robben bewohnt.
Der Geräuschpegel, der von den Tieren ausgeht, ist wahnsinnig. Es riecht schon ziemlich extrem nach Verwesung und Roben Kot. Wir haben unsere Kleidung danach waschen müssen. Die Seebärenkolonie haben sich Schabrackenschakale und Hyänen zum Lebensraum gemacht, hier leben sie am Rand der Wüste und ernähren sich von Robbenjungen und Nachtgeburten.
Dann wurde es auch Zeit unser heutiges Übernachtungsziel an zu steuern. Die Daureb Isib Campsite & Cactus Cafe in Uis am Brandberg.
Die C35 fast 120 Kilometer geradeaus durch die Wüste – das langweiligste Stück Straße, das wir in Namibia gefahren sind
Ab und zu sahen wir Verkaufsstände, wo Steine und Erze der Gegend an Touristen verkauft werden. Da die Straße aber sehr selten befahren wird, sehen wir keine Verkäufer. Man kann sich seine gewünschte Ware nehmen und das Geld dafür in die Eisenkiste stecken.
Kurz vor dem Brandbergmassiv die erste Kurve seit guten 100 Kilometer. Wunderschönes Damaraland
Der Name Brandberg stammt von der glühenden Farbe, in der der Berg erscheint, wenn die Sonne von Westen auf ihn scheint. Das Brandbergmassiv liegt in der Region Erongo ca. 100 km vom Atlantik entfernt und ist im Mittel 2500 m hoch und überragt das umgebende Land um fast 2000 m. Der Königstein ist mit einer Höhe von 2573 m der höchste Gipfel des Massivs und somit der höchste Berg in ganz Namibia.
Daureb Isib Campsite & Cactus Cafe in Uis
Diese Unterkunft hat uns sehr gut gefallen. Auch das ganze Umfeld, die kleine Siedlung Uis und der Brandberg war genial. Es war super schade, dass wir nur 2 Nächte dort hatten. Wären gerne länger geblieben.
Hier wurden 1911 durch die Deutsche Kolonialgesellschaft größere Zinnvorkommen in der Umgebung des heutigen Uis entdeckt. In der Blütezeit war Uis das größte Festgestein Zinnbergwerk der Welt. Durch die fallenden Weltmarktpreise wurde es aber zu Beginn der 90er Jahre nicht mehr rentabel.
Jetzt ist aus Uis eine Zwischenstation für Touristen geworden die die Weiße Dame und das Brandbergmassiv besuchen wollen.
Heute geht es durch das Damaraland zum Etosha Nationalpark
Auch auf dem Weg halten wir die Augen offen und machen einige Sichtungen
Eine Gruppe Strauße an der Straße
Und eine Unterart des Schwarzmilans - Milvus migrans ssp. parasitus
Am späten Nachmittag erreichten wir endlich das Anderssons Gate und konnten nach der Registrierung in den Etosha Park fahren.
Unsere erste Nacht im Park verbringen wir in der Okaukujeo Lodge mit dem Weltberühmten Wasserloch
Nachdem wir unsere Sachen in das Zimmer geräumt haben, machten wir uns auf den kurzen Weg zum wohl berühmtesten Wasserloch Namibias. Unser Bungalow ( Waterhole Chalet) war nur wenige Schritte entfernt und so haben wir hier die meiste Zeit am Wasserloch verbracht und sind erst gegen 3 Uhr morgens ins Bett. Wir konnten eine Familie Spitzmaulnashörner und eine Gruppe Löwen beobachten. Ebenso flogen über unseren Köpfen Fledermäuse und Eulen. In der Ferne hörten wir die ganze Nacht das Lachen der Hyänen. Ein wirklich toller Platz, dieses Wasserloch. Die Bungalows sind zweckmäßige eingerichtet und man muss sich im Klaren sein, dass man hier eigentlich nur für die Lage zahlt, wäre da kein Wasserloch würde es nicht mal die Hälfte kosten. Was auch nicht verschwiegen werden sollte, ist das massive Mäuseproblem, das hier herrscht. Überall wuseln die kleinen Nager um einen herum und natürlich auch im Zimmer. Meinen Travelbuddy Jochen hatte sogar ein kleines Miststück auf der Terrasse in den großen Zeh gebissen – es war aber nicht schlimm und zum Glück sah man nur die 4 kleinen Zahnabdrücke.
Oryx gazella gazella
Tiere am Wasserloch von Okaukujeo.
Grautoko
Lophoceros nasutus
Nach einem kurzen Frühstück am Buffet ging es auch wieder los. Heute durchqueren wir den Park von West nach Ost.
Über das Camp Halali (Mittagspause) wollen wir vor Sonnenuntergang in der Mokuti Lodge sein. Wir mussten uns schon zuvor überlegen, wo wir Rast machen können, den das Aussteigen aus dem Fahrzeug ist im Park strengstens verboten. Und wie sich nach ein paar Minuten Fahrtzeit rausstellte, absolut zu Recht. Als wir den Hauptweg verlassen haben, um zu einem Wasserloch etwas Abseits zu fahren, überquerte vor uns plötzlich ein Nashorn und kurz darauf ein Löwe die Fahrbahn. Leider konnte ich nur ein schlechtes Handybild machen. Aber was für ein Start in den Tag!
Der Etosha-Nationalpark ist ein 22.935 Quadratkilometer (Halb so groß wie die Schweiz) großer Nationalpark im Norden Namibias und das größte Schutzgebiet des Landes. Der Name “Etosha” kommt angeblich aus der Ovambo-Sprache und soll “Großer weißer Platz” bedeuten. Im Park leben 114 Säugetierarten und über 300 Vogelarten. Wir haben unsere 3 Tage im Park sehr genossen, und waren überwältigt von der Artenvielfalt und der Anzahl wilder Tiere die wir so nur aus dem Fernseher oder aus einem Zoo kannten.
Da es einfach zu viele Bilder sind, die ich im Etosha Nationalpark gemacht habe – kann ich hier nur eine kleine Auswahl in einer Diashow veröffentlichen. Wenn es die Zeit zulässt, werde ich später sicher einen ausführlichen Artikel nur über die Etosha Pfanne schreiben.
Nicht erst seit dem Film König der Löwen mit dem Warzenschwein Pumbaa gefallen mir diese Tiere. Ich fand die schon in meiner Kindheit ganz toll, und endlich hatte ich mal die Möglichkeit welche in Afrika zu sehen.
Die nächsten beiden Nächte verbrachten wir auf der Mokuti Lodge. Diese befindet sich unweit des Namutoni Eingangs und liegt somit perfekt zum Erkunden des Etoscha Nationalparks. Da es mir in dieser Lodge so sehr gefallen hat, möchte ich sie euch hier ein bisschen genauer vorstellen.
Besonders die uns gereichten Abendessen waren erstklassig und rundeten einen herrlichen Tag im Südwesten Afrikas ideal ab.
Die Anlage verfügt über einen wunderschönen sehr großen parkähnlichen Garten und eine herrliche Poollandschaft. Im Garten laufen Dik Diks und seltene Buntböcke aus Südafrika frei umher und können so die ganze Zeit beobachten werden. Lustige Hörnchen betteln beim Frühstück und im ganzen Park fliegen wunderschöne Vögel umher, die hier ihre Nester haben. Wir haben die Zeit in der Mokuti Lodge sehr genossen, und würden sogar so weit gehen, zu behaupten, es sei die beste Lodge gewesen, die wir bisher in Namibia besucht haben.
Abends konnten wir wieder viele Insekten an den vielen Lampen der beobachten.
Besonders die vielen verschiedenen Fangschrecken waren eine echte Augenweite
Unser letzter Tag im Etosha Park begrenzte sich auf den Teil um Fort Namutoni herum. Wir besuchten das Chudop Wasserloch, den Dik Dik Drive und die Fishers Pan mit ihren herrlichen Palmen bei Twee Palms Fountaine.
An unserem letzten Tag machten wir viele besondere Tiersichtungen eine war jedoch für uns ganz besonders - ein Gepard - Der krönende Abschluss unserer Tour durch den Etosha Nationalpark
Wir hätten durchaus noch 1 Woche länger bleiben können, doch unser Zeitplan hat das leider nicht zugelassen. Frühmorgens machten wir uns auf den Weg zu unserem nächsten Übernachtungspunkt, der etwas ganz Besonderes sein sollte. Wir haben uns nämlich ein altes Farmhaus für ein paar Tage gemietet und waren natürlich ganz gespannt. Doch zuvor wollten wir es nicht versäumen den größten Meteoriten der Erde in der Nähe von Grootfontein zu besuchen. Tanken - Geld abheben und Einkaufen standen ebenso auf dem Plan.
Je höher man in den Norden Namibias kommt, umso" afrikanischer" wird das Land - es sind mehr Menschen uns Vieh auf der Straße, es gibt Märkte und das Klima verändert sich merklich, es wird feuchter und auch wesentlich grüner als im trockenen Süden des Landes
Ein Bild das ebenso eine Straße in Mittelamerika zeigen könnte - Doch es ist die C42 von Tsumeb nach Grootfontein in der Regenzeit
Der Hoba Meteorit 50 Tonnen schwer, um die 3 Meter lang, ist der bislang größte auf der Erde entdeckte Meteorit. Sein Alter wird auf 190 bis 410 Millionen Jahren geschätzt. Es muss einen ganz schönen bums gemacht haben als das Teil vor ca. 80.000 Jahren auf die Erde fiel. Vom Einschlag ist kein Krater mehr vorhanden und auch die Entdeckung geschah rein zufällig. Als der Farmer sein Feld mit einem Ochsen pflügte, hörte er ein metallisch kratzendes Geräusch, bevor der Pflug stehen blieb. Daraufhin wollte er natürlich wissen, was sich da im Erdreich verbarg und der Meteorit wurde freigelegt und vom Wissenschaftler Jacobus Hermanus Brits untersucht und beschrieben.